Appenzell
Appenzell und Stans gelten als die beiden anderen wichtigen Klosterschulen der Kapuziner neben Näfels. Während die Patres recht oft nach Appenzell ans Kollegium St. Anton mutiert wurden, setzten viele Klosterschüler ihr Studium am Kollegium St. Fidelis in Stans fort. Ende 1999 wird das Kollegium St. Anton als letzte Klosterschule der Kapuziner in eine reguläre Staatsschule umgewandelt.
Balz
ß nicht wie Blitz, sondern wie Balz. Zwei Klosterschulprofessoren hat die Ge meinde Netstal hervorgebracht – P. Gislar Schmuckli und P. Matern Stähli, und beide waren auf den Namen Balz getauft worden.
Chlooschtersuppe
Chlooschtersuppe. «Und ausserdem werden die Gemeinderäte aussterben», schrieb «Dr ghülpet Bott» 1986 nach dem Auszug der Kapuziner aus Näfels. Denn ein alter Spruch besagt: «Wer nüd Chlooschtersuppä g’gässe hät, chunnt nüd i Gmäinderaat inä…» Die Klostersuppe für Bedürftige (und Interessierte) wurde von Guardian P.Thaddäus Vonarburg 1962/63 offiziell abgeschafft; doch wer klopft, bekommt im Kloster zum Glück auch heute noch seine Suppe.
Dobler Alois
Dobler Alois, Schübelbach (später Lachen), Klosterschüler in den beiden Schul jahren 1943/44 und 1944/45, später Ständerat des Kantons Schwyz. Er war der bekannteste der sehr vielen Politiker, die die Klosterschule hervorgebracht hat. Später folgte ihm als Nationalrat ein zweiter Märchler: Arthur Züger aus Siebnen (heute Wangen), Klosterschüler in den drei Schuljahren 1953/54 bis 1955/56.
Ehemalige
Ehemalige. 3500 Klosterschüler, 3500 ehemalige Klosterschüler. Sie sorgten und sorgen dafür, dass der gute Geist der Klosterschule in der ganzen Region verbreitet wurde und auch in Zukunft weiterlebt.
Fahrt
Fahrt. Unter den katholischen Predigten an der Näfelser Fahrt, in ungeraden Jah ren am ersten Donnerstag im April, bestand ursprünglich ein regelmässiger Wech sel zwischen Kapuzinern und Weltgeistlichen. In unserem Jahrhundert wurde Fahrtsprediger-Ehre nur noch sieben Kapuzinern zuteil: 1923 P. Adelhelm Jann, Stans; 1949 P. Elmar Noser von Oberurnen; 1955 P. Raymund Stocker,Präfekt der Klosterschule;1963 P. Tertullian Fischli von Näfels; 1971 P. Othmar Hösli von Netstal; 1977 P.Matern Stähli von Netstal, Guardian und Klosterschullehrer, und 1983 P. Volkmar Sidler, Klosterschullehrer.
Gix
Gix -Gax – Gux: Wer diese Bezeichnungen für die Erst-, Zweit- und Drittklässler wohl erfunden hat? Und wie hiessen eigentlich die Viertklässler, die es einige Jahre lang auch gegeben hat? Gox oder Gex oder Güx oder Gäx?
Hophan Arnold
Hophan Arnold, Näfels (später Linthal und Zürich), Klosterschüler in den drei Jahren 1913/14 bis 1915/16. Erster Präsident des Klosterschulvereins von 1946 bis 1966, danach Ehrenpräsident. Indiskretion aus dem Jahresbericht, der sämtliche Noten der Schüler enthielt: Der angesehene Arzt hatte in der zweiten Klasse in Kalligraphie «nur» eine 2 (daneben 10 x 1 und 3 x 1-2). Hophan Alphons, Näfels, Klosterschüler in den drei Schuljahren 1938/39 bis 1940/41, Fabrikant und später Gemeindepräsident, war von 1971 bis 1975 dritter Präsident des Klosterschulvereins.
Indiaca
Indiaca, die Freizeitbeschäftigung der Klosterschüler schlechthin. Mensch, waren wir gut!
Jassen
Jassen – Zitat Arthur Züger (siehe D): «Und während der täglichen Bahnfahrt verdiente ich mir beim Jassen mein Sackgeld. Diese Rappen habe ich dringend benötigt, um meinen Obolus in der Fluchkasse regelmässig entrichten zu können.»
Kapuziner
K wie Kapuziner, Kapuze, Kutte, Kirche, Klosterschule, Kloster, Konvent («Zu sammenkunft», der Konventbau ist der Wohn- und Arbeitstrakt, das eigentliche Kloster), Klausur (abgeschlossener Raum, nur für die Klosterbewohner und die Männer, seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil kann der Klosterobere auch Frauen den Zutritt gestatten; die Klausuren, die wir Schüler zu schreiben hatten, sind wieder ein ganz anderes Kapitel), Kapitel (Versammlung der Provinzobern, Provinzkapitel, oder der Vertreter des Gesamtordens, Generalkapitel).
Lateiner
Lateiner. Der Stolz der Schule – aus der Sicht der Lateiner selbst. Randnotiz von P.Jakob Donauer 1868 in einem Notenheft: «Ad impossibile nemo tenetur» – zu Unmöglichem ist niemand verpflichtet, aber auch «Diligentia prorsus laudabili bene progressus est» -dank durchaus löblichem Fleiss machte er gute Fortschritte. Die Übersetzung verdanke ich Pater Blitz, siehe erstes Zitat…
Mariaburg
Mariaburg, M arianische Sodalität, Mütze- bis gegen Ende der «Herrschaft» von
«Römi» trugen die Klosterschüler stets einegrüne Mütze. Die Klosterschüler waren also die ersten, wohlgelittenen Grünen.
Navaliensis
Navaliensis – der 1924 von P. Patricius Rüst und dem Klosterschulrat gegründete Ehemaligenverein (1947 offiziell aufgelöst).
Olympiade
Olympiade. Dank Peter Jutzeler, Ringer, Schwinger und Metzger, stellten wir auch einen Olympiateilnehmer, der die Klosterschule von 1953 bis 1956 besucht hatte.
Plattenkreuz
Plattenkreuz, von P. Reinhold Wiek und Helfern aus der Marianischen Sodalität und der Pfadi Rauti errichtet. Es erinnert eigentlich an das Heilige Jahr 33 (1933), aber genauso an die Klosterschule.
Quadratmeteraktion
Quadratmeteraktion. Um den Turnhallenbau zu ermöglichen, steuerte der Klosterschulverein zwischen 1967 und 1974 nicht weniger als 150 000 Franken an den Landkauf bei, 35 000 Franken davon kamen durch die sogenannte Quadratmeteraktion zusammen.
Römi
Römi, P. Raymund Stocker,wurde 1964 zum Ehrenbürger der Gemeinde Näfels ernannt. Das sagt eigentlich schon alles über den beliebten Präfekten der Klosterschule von 1941 bis 1968 aus.
Studium
Studium. Mochte auch dem Klosterschüler das Studium am Morgen, Mittag und Abend manchmal lästig sein, so war er doch froh, dass er danach seine Haus aufgaben stets gemacht hatte, und manch ein Ehemaliger weiss, dass er damals erst konzentriertes Lernen gelernt hat.
Tatzen
Tatzen und Ohrfeigen waren in der Klosterschule durchaus erlaubt. Zitat aus dem Nachruf des Schriftstellers Hans Trümpy auf «Römi»: «Er verzichtete nicht auf Strafen, und mancher <Ehemalige> denkt heute wohl mit Stolz daran, dass er von Pater Raymund eine <Singele> oder <Gwatsch>, also eine Ohrfeige, bekommen hat.»
Unbefleckte Empfängnis Mariens
Unbefleckte Empfängnis Mariens. Am 8. Dezember wird das Patrozinium des Klosters gefeiert. Dazu haben die Patres stets 30 bis 50 Behördemitglieder zum sogenannten «Schnäggä-n-Ässä» eingeladen. Vor dem Zweiten Weltkrieg hielt man sogar eigens einen Schneckengarten, zumal Schnecken eine wichtige Speise während der Fastenzeit waren. DieTradition des Behördenessens am 8. Dezember wird von den Franziskanern fortgesetzt, allerdings ohne Schnecken.
Volkmar
V Der, den man unter B vergebens gesucht hat, versteckt sich hier: P.Volkmar ich vergesse nie, dass er mir einmal zu Beginn einer Prüfung nach nur kurzem überfliegen der ersten Antworten eine Sechs auf das Blatt notierte. Ich schrieb trotzdem und umso motivierter weiter. Und schreibe immer noch.
Witgar
W P. Witgar Oeschger war der letzte Präfekt beziehungsweise Rektor der Klo sterschule. Mit einer 1975/76 angefertigten Studie konnte er die Schliessung der Schule um einige Jahre hinauszögern.
X wie Christus
X wie Christus. Ausgesprochen und unausgesprochen hat der christliche Geist, der in und über der Klosterschule schwebte, alle Schüler geprägt. Mit Josef Romer, Benken, Klosterschüler der beiden Jahre 1945/46 und 1946/47, brachte die Klosterschule sogar einen Weihbischof hervor.
Yeder
Yeder ist eingeladen, sich hier einige Gedanken über seine eigene Kloster schulzeit zu machen, wir waren ja keineswegs nur Engel, eher schon Lausebengel …
Zehn
Zehn Kapuziner wohnten vor der Übergabe an die Franziskaner noch im Kloster Näfels und nahmen am 24. August 1986 mit einem Gottesdienst in der St.-Hilarius-Kirche Abschied von der Gemeinde Näfels: P. Matern Stähli, Guardian; P. Volkmar Sidler, Vikar (Stellvertreter); P. Suitbert Schmucki, Senior; P. Witgar Oeschger, Rektor Klosterschule; P. Silvius Wyss, Professor Klosterschule; P. Gis lar Schmuckli, Professor Klosterschule; P.Virgil Roshardt, Professor Klosterschule; Br. Fridolin Gallati,Sakristan, Allrounder; Br. Canisius Ducrest, Pförtner; Br. Engel mar Stadler, Koch.