Johann Michael Hunger

Die drei Altarbilder der Klosterkirche stammen vom Rapperswiler Maler Johann Michael Hunger (1634 bis 1688). Dazu lesen wir in der Broschüre «Franziskanerkloster Mariaburg auf dem Näfelser Burgstock» (2004): «Die drei Altäre werden dem bekannten Rapperswiler Altarbauer Georg I. Hunger zugeschrieben. Es handelt sich um frühbarocke Werke im Übergang vom Knorpel- zum Ohrmuschelstil. Ihren hohen Kunstwert erhalten die stilreinen Altäre vor allem durch ihre Gemälde. Sie wurden vom weit über die Grenzen hinaus bekannten Barockmaler Johann Michael Hunger aus Rapperswil gemalt. Johann M. Hunger stammt aus einer bekannten Rapperswiler Malerdynastie, deren bedeutendster Vertreter er war. Die Altarbilder sind nach der Kunstauffassung der lombardischen Malschule des Seicento gemalt.»

Das Hochalterbild zeigt Maria Immaculata, die unversehrte Gottesmutter, in verklärter Schönheit und graziler Bewegung der Weltkugel entschwebt. Auf dem rechten Seitenaltar wird Antonius dargestellt, links der heilige Franziskus.

Der bekannte Kunsthistoriker Bernhard Anderes hat sich eingehend mit Johann M. Hunger. In seinem lesenswerten Artikel (1969), in dem er (fast) alle Werke Hungers anführt, kommt er aber zu keinem klaren Urteil. Hunger machte nicht nur als Künstler, sondern auch als Politiker und Militärführer Karriere, doch sollen er und sein Sohn 1703 Soldgelder unterschlagen haben, was zu einem Skandal (Hunger-Handel). Gemäss Anderes hat Hunger die Rapperswilerin Katharina Helbling (gest. 1681) geheiratet. Von einer zweiten Heirat nach ihrem Tod 1681 ist nicht die Rede. Alois Stadler kommt allerdings im Historisch Biografischen Lexikon (2008) zu einem völlig anderen Ergebnis: Nach einer ersten Ehe mit einer nicht näher bekannten Person soll er Anna Maria Freuler, die Tochter von Balthasar Freuler, dem grossen Förderer des Klosters Näfels geheiratet haben. Wer weiss da Bescheid? Gerne korrigieren wir diesen Artikel! P. Polykarp Schwitter weist übrigens in seinem Werk auf ein bei Anderegg nicht aufgeführtes Werk hin.

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